Es war einmal vor über 40 Jahren:
40 Jahre Evangelische Bildungswerk Regensburg e.V.
Zwölf engagierte Bürger*innen gründeten im November 1973 das Evangelische Bildungswerk Regensburg e.V., das im Folgejahr 1974 seine Arbeit aufnehmen konnte. Bis heute ist das EBW ein Verein, dessen Geschicke von einem ehrenamtlichen Vorstand und von unseren Mitgliedern bestimmt werden.
Große Jubelfeiern sind unsere Sache nicht – aber wir möchten das „Vierzigjährige“ dennoch nicht ungenutzt verstreichen lassen: Gemeinsam mit Ihnen wollen wir zurück schauen und fragen Sie nach Ihrer persönlichen Geschichte mit dem EBW. Alle Beiträge und Einsendungen werden in einem bunten Kaleidoskop auf unserer Website veröffentlicht. Denn die Geschichte des EBW ist auch die Geschichte unserer Besucherinnen und Besucher, ihrer Erlebnisse, ihrer Lernerfahrungen und ihres Engagements.
Wir wollen aber auch nach vorne schauen und das EBW zukunftsfähig machen, damit es uns auch in den kommenden 40 Jahren gibt. Die finanziellen Bedingungen für unsere Arbeit sind zu einer ernsten Herausforderung geworden. Daher suchen wir 40 Menschen, Gruppen oder Organisationen, die bereit sind, uns im Jubiläumsjahr 500 € zu spenden.
Die Geschichte von Ingrid Dobroschke
Ein Rückblick auf 25 Jahre EBW, denn so lange lebe ich in Regensburg.
Als wir 1992 mit einer kleinen Gruppe aus der Dreieinigkeits-Gemeinde begannen, uns für Asylbewerber in den Unterkünften Gumpelzhaimer Str. und Nonnenplatz zu engagieren, fanden wir offene Türen im EBW, um regelmäßig Begegnungsabende und gemeinsames Kochen mit den Gästen aus verschiedensten Ländern anzubieten. Im wahrsten Sinne ein „Blick über den Tellerrand“ im Haus der Kirche.
Eine weitere Erfahrung im EBW hat mich sehr bereichert: die Beteiligung der „AG ehemalige Zwangsarbeiter in Regensburg“. Eine sehr erfolgreiche Arbeit über mehr als 8 Jahre lang! Mit viel Beharrlichkeit gab die Gruppe den Anstoß bei der Stadt für ein Projekt, das ehemalige Zwangsarbeiter nach Regensburg einlädt. Das ehrenamtliche Engagement bei der Archiv-Recherche, der Besuchsvorbereitung, dem Empfang und der persönlichen Betreuung der älteren Gäste aus Belarus, Polen, Tschechien, der Ukraine und Russland wurde von diesen hoch geschätzt; sie erlebten Regensburg anders als bei ihrem Zwangsaufenthalt und fühlten sich nun von den Regensburgern geachtet, vielleicht auch in bisschen versöhnter. Neben dem organisatorischen und finanziellen Einsatz der Stadt Regensburg wurde ehrenamtlich von der Gruppe viel geleistet, und dahinter stand Dieter Weber mit seiner Person und der Infrastruktur des EBW. Auch hier war das Alumneum ein wichtiger Ort der Begegnung. Es entstand darüber hinaus eine Dokumentation „Begegnung mit ehemaligen Zwangsarbeitern“, herausgegeben von Pax Christi und der „AG ehemalige Zwangsarbeiter in Regensburg“. Dann kam die Zeit, dass unsere Einladungen von den Betroffenen nicht mehr angenommen werden konnten, auf Grund des Alters, Krankheit oder Tod.
Diese Arbeitsgemeinschaft im EBW sah im Engagement für Erinnerung und Versöhnung weiterhin eine Aufgabe und „holte die Stolpersteine nach Regensburg“, dieses wunderbare Projekt des Künstlers Gunter Demnig (www.stolpersteine-regensburg.de). Auch davon musste die Stadtspitze erstmal überzeugt werden, wobei sich wiederum die Beharrlichkeit der Gruppe bewährte. Wichtig ist es uns, möglichst viele Regensburger Bürger, besonders auch Schüler in die Aktion mit einzubinden. So hat es schon gute ‚Kontakte und Zusammenarbeit mit Regensburger gegeben. Offiziell hat auch der „AK Stolpersteine“ seinen Sitz im EBW. was unschätzbar wichtig für die Durchführung ist. Anfang Juli 2014 wurden wieder 20 Stolpersteine in Regensburg verlegt.
„Das EBW“ ist für mich äußerst wichtig gewesen bei der Integration in meinen neuen Wohnort Regensburg. Gratulation dem EBW zum 40. und die besten Wünsche für eine erfolgreiche Zukunft!!!
Die Geschichte von Birgit Beck
Was mich mit dem Evangelischen Bildungswerk verbindet
Mich verbinden mehr als 40 Jahre Begegnungen, Erfahrungen, Lernen, Aktionen, manchmal auch Zorn und Trauer, aber auch Feiern mit dem EBW.
Ich empfinde große Dankbarkeit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des EBW gegenüber.
Ich war von Anfang an dabei, schon bei den ersten Gründungsüberlegungen, mit Pfarrer Seidel. Ich arbeite auch 12 Jahre im Vorstand mit.
Am meiste beeindruckt hat mich die Arbeit der Leitungspersonen – ich nenne als Beispiel auch für die anderen: Dieter Weber und Conny Wabra.
Am Arbeitskreis Südliches Afrika im EBW will ich das auszeigen. Wir gründeten ihn im Jahr 1980, weil südafrikanische und namibische Flüchtlinge in Regensburg Menschen suchten, die mit ihnen gegen die Apartheid kämpften. Ich kam wie einige andere aus der Evang. Frauenarbeit, die einige Jahre davor den Früchteboykott gegen Südafrika ausgerufen hatte.
DieterWeber und Conny Wabra ließen sich darauf ein. Sie nahmen Bitten und Anregungen auf und sorgten mit hohem persönlichem Einsatz dafür, dass Information und Begegnung mit Betroffenen hier und aus Südafrika Grundlagen für Handeln werden konnten.
Sie waren unglaublich offen und engagiert. Es war ein sehr partnerschaftliches Arbeiten – auf Augenhöhe würden wir heute sagen. Die Wertschätzung für die ehrenamtliche Arbeit war immer zu spüren und auch die Freude am gemeinsamen Tun. So stärkten und motivierten wir uns gegenseitig.
Sie bewiesen sehr viel Mut und ließen sich auch vom politischen Druck oder auch von massiver Kritik aus kirchlichen Kreisen nicht abschrecken.
Ich persönlich, die ich nie studiert habe, lernte durch die Vorträge, Infoabende, Fortbildungen und die Begegnungen unglaublich viel. In den verschiedensten Themenbereichen, die mir wichtig waren: Theologie und Politik, in Fragen der Gerechtigkeit, des Friedens und der Bewahrung der Schöpfung, Wackersdorf, Regensburger Aktion gegen Fremdenfeindlichkeit, Asylfragen usw.
Das EBW mischte sich ein, griff die kritischen und bedrängenden Fragen auf, holte namhafte ReferentInnen her, die sonst höchstens bei Kirchentagen zu hören waren. Es organisierte mit viel Zeit und Mühe die Finanzierung der verschiedensten Angebote.
Das Alumneum wurde durch das EBW auch zu einem offenen, gastfreundlichen Haus für Menschen, die eigentlich mit Kirche nicht mehr viel zu tun haben wollten, jedoch gesellschaftlich wichtige Themen bearbeiteten. So hat es unterschiedlichste Menschen zusammengebracht, Vertrauen geschaffen unter Menschen, die sonst nicht in einen Austausch gekommen wären.
Es ging eine Empfehlung in Regensburg herum: Wenn du interessante Menschen kennenlernen willst, dann musst du ins EBW gehen. Das EBW hat seine Aufgabe als Erwachsenen-Bildung wirklich erfüllt. Regensburg wäre ohne das EBW anders und viel ärmer.
Danke liebes EBW, ich möchte weiter mit dir verbunden bleiben.
Ein Herzliches Dankeschön an unsere Spender*innen
Vergelt’s Gott!
Klaus Neubert und Margit Herzog-Neubert | Ingrid Dobroschke | Thomas Eckert, Dömges Architekten AG | Evang.-Luth. Kirchengemeinde Abensberg | Bücher Pustet | Joachim Wienbreyer | Evangelisch Profil zeigen: Birgit Beck, Sabine Freudenberg, Ulrich Landskron, Albert Müßig, Renate Rauscher, Klaus-Peter Rueß | Andreas Emminger | Gerda Hecht, Supervisorin, Coaching, Organisationsentwicklung | Monika Huber, Dr. Ernst Lack, Evelyn Kolbe-Stokert AIS Arbeitslosen-, Insolvenz- und Schuldnerberatung der Diakonie Regensburg | Birgit Beck und Christoph Hauser | Männergruppe im EBW | TK | Ulrich Landskron | Georg Thurner | Freitagskreis der Dreieinigkeitsgemeinde | Dr. Nicole Reutter | Evang.-Luth. Kirchengemeinde St. Johannes Regensburg | Gertrud Maltz-Schwarzfischer und Ingrid Maltz | Christa Maier | Elke und Wolfram Pistohl | Griechisch-Deutscher Verein Regensburg | Dr. Jens Olaf Krause | Praxis Dr. med. Sabine Schönwälder, Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie Regensburg | Midlife-Kreis der Dreieinigkeitsgemeinde | Prof. Dr. Eberhard Dünninger | Evang.-Luth. Kirchengemeinde Neutraubling | Dr. -Ing. Harro Lührmann | Erika und Dr. Ulrich Rössler | Rotary Club Regensbuerg Porta Praetoria | Dr. Johann Vielberth
Und auch ein herzliches Dank an all unsere anonymen Spender*innen!