Geschlagen, vergewaltigt, getötet – ein „Liebesdrama“?!
Femizide und häusliche Gewalt im FokusEvangelisches Bildungswerk Regensburg e. V., Am Ölberg 2, 93047 Regensburg
Jeden Tag versucht ein Mann, seine Frau oder Ex-Partnerin zu ermorden, jeden dritten Tag gelingt es. Femizide – Morde an Frauen – werden in der Polizeilichen Kriminalstatistik als „Partnerschaftsgewalt“ aufgeführt. Die Medien verharmlosen Femizide immer noch oft als „Beziehungsdrama“, „Familientragödie“ oder „Mord aus Eifersucht“.
So ist es auch mit häuslicher oder sexualisierter Gewalt an Frauen. Laut offiziellen Studien erleidet jede vierte Frau in Deutschland häusliche Gewalt – meist durch ihren Partner oder Ex-Partner. Jede siebte Frau ab 16 Jahre erleidet sexualisierte Gewalt – Vergewaltigung, versuchte Vergewaltigung, sexuelle Nötigung. Die Täter: in 99% der Fälle Männer, zumeist aus dem nahen Umfeld. Das geschieht unabhängig von Geld, Bildungsstand, Prestige, Alter oder Religion.
Und: Partnerschaftsgewalt ist schlimmer geworden in der Pandemie: einen Anstieg von 4,4% zeigt die aktuell veröffentlichte Polizeiliche Kriminalstatistik des Bundeskriminalamts für 2020. Die Dunkelziffern bei häuslicher und sexualisierter Gewalt liegen weitaus höher, weiß auch die Polizei – und ist alarmiert darüber, dass die wenigsten Mädchen und Frauen anzeigen – zumeist aus Scham, Angst vor dem Täter, mit dem sie zusammenleben, oder Furcht vor Schande.
Doch wenn Tötungen von Frauen und häusliche Gewalt von der breiten Öffentlichkeit noch weitgehend als „Beziehungsdrama“ und „Privatsache“ angesehen werden und die Mädchen und Frauen aus Scham oder Angst schweigen, dann erschwert das eine gesellschaftliche Diskussion über die frauenfeindlichen Hintergründe. Dabei sind es tief verwurzelte männliche Besitzansprüche in unserer immer noch patriarchal geprägten Gesellschaft, die Gewalt gegen Frauen zweitrangig erscheinen lassen im Vergleich zu anderen Gewalttaten.
In unserer Veranstaltung im Vorfeld des 08.03. (Internationaler Frauentag) wollen wir die Hintergründe von Femiziden und häuslicher/sexualisierter Gewalt gegen Frauen beleuchten – sowie die juristischen und polizeilichen Rahmenbedingungen und Handlungsansätze. Und wir wollen diskutieren, was jede/r einzelne als Angehörige, FreundIn, KollegIn, NachbarIn und auch im Unternehmen tun kann.
Hinweis
Eine Anmeldung ist erforderlich, bitte geben Sie bei Ihrer Anmeldung an, ob Sie online oder vor Ort teilnehmen werden. Mit folgendem Link können Sie am Zoom-Meeting teilnehmen: https://eu01web.zoom.us/j/62113633362?pwd=WHEyVzlnM1YrUHU2aXIvelhzdlNpQT09Kooperationspartner
Gleichstellungsstelle der Stadt Regensburg, TERRE DES FEMMES - Menschenrechte für die Frau e.V. , KunstKnoten e.V., FrauenGesundheitsZentrum e. V. (fgz)Mitwirkende
Inge Bell, stellv. Vorstandsvorsitzende von TERRE DES FEMMES - Menschenrechte für die Frau e.V., Vorstandsvorsitzende von SOLWODI Bayern e.V. - Solidarität mit Frauen in Not; Sie trägt den Preis "Frau Europas" und das Bundesverdienstkreuz am Bande.
Barbara Arendt, Kriminalhauptkommissarin im Polizeipräsidium Oberpfalz und die Beauftragte der Polizei für Kriminalitätsopfer
Moderatorin: Regina Hellwig-Schmid, Koordinatorin der Städtegruppe Regensburg von TERRE DES FEMMES - Menschenrechte für die Frau e.V.
Kursnummer
G-3Kosten
Teilnahme freiÄhnliche Veranstaltungen
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