Feindesliebe bei Jesus und im Islam
EBW im Alumneum, Am Ölberg 2, 93047 Regensburg
Das Gebot der Feindesliebe in Mt 5,44 gilt vielen Christen zu Recht
als höchste ethische Forderung der Bergpredigt. Dass es ferner oft für
ein Alleinstellungsmerkmal der christlichen Ethik gehalten wird, liegt
dagegen an einer möglichen, jedoch nicht zwingenden Verknüpfung von Feindesliebe und Kreuzesgeschehen. Zwar ist es nicht falsch, das Ideal der Feindesliebe mit Jesu bereitwilliger Selbstaufopferung am Kreuz zu assoziieren; eine Engführung jenes Gebots auf die Kreuzigung erscheint jedoch problematisch, da es die Forderung aus Mt 5,44 in die Sphäre des Unerfüllbaren rückt. Für ein adäquates Verständnis des Gebots ist demnach zu klären, was Jesus überhaupt meint, wenn er von Liebe spricht. Davon ausgehend kann dann auch nach vergleichbaren Konzepten in anderen Religionen gefragt werden. Im Rahmen der Veranstaltung soll dies mit Blick auf den Islam erfolgen, wo der jesuanische Liebesbegriff bereits früh rezipiert und mit der Tugend des i?s?n („Tun des Guten“) in Verbindung gebracht wurde.
Mitwirkende
Patrick Brooks, M.A., Dr. des., bis Sept. 2019 Assistenz bei Prof. Dr. Omar Hamdan am Lehrstuhl für Koranwissenschaften, Zentrum für Islamische Theologie, Universität Tübingen, jetzt teilseiend e.V. Heidelberg