Fotoausstellung „Und das Ende ist der Krieg“
Frank Gaudlitz gehört zu den wichtigsten deutschen Fotografen der Gegenwart.
Seit mehr als drei Jahrzehnten setzt er sich fotografisch mit der Entwicklung Russlands auseinander, beginnend 1988, den letzten Jahren der Sowjetunion, entwarf er in den 1990er Jahren anhand der Lebenssituation des Einzelnen ein psychologisches Gesellschaftsporträt dieser verlustreichen Zwischenzeit.
Nach einem größeren zeitlichen Abstand beschäftigte er sich 2017/18 und 2021 erneut mit den Veränderungen in Russland. Der inhaltliche Schwerpunkt dieser Arbeit steht im Spannungsfeld von Inszenierung und Realität. Ganz bewusst bewegte er sich auf ideologische und touristische Klischees der russischen Gesellschaft zu und suchte Orte auf, in denen ein patriotisches Bildvokabular bemüht wurde, das aus der kommunistischen Ära adaptiert scheint. Es handelt sich um nebenbei entstandene Aufnahmen u.a. von Demonstrationen, Momenten der frühmilitärischen Erziehung oder der Wiederwahl Wladimir Putins am 18. März 2018.
Seit Beginn des Angriffskrieges hat er diese Reisen eingestellt. Für ihn sei es unmöglich geworden, in Russland zu fotografieren, während das russische Militär ukrainische Städte zerbombt.
Stattdessen besuchte er 2022/23 die durch große Flüchtlingswellen vom Krieg betroffenen ehemaligen Unionsrepubliken Moldau, Georgien und Armenien, porträtierte Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten und sprach mit ihnen über ihre schicksalhaften Wege
Oberes Foyer der Zentralbibliothek, Universität Regensburg
Verloren in der Dunkelheit?
Die russische Gesellschaft zwischen Patriotismus, Anpassung und Widerstand Eine Veranstaltung im Rahmen der Ausstellung "Und das Ende ist der Krieg" , https://www.ebw-regensburg.de/fotoausstellung-und-das-ende-ist-der-krieg-44617/
Alumneum (Haus der Kirche), Am Ölberg 2, 93047 Regensburg
Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 lautet eine der immer wieder gestellten Fragen, wie sich die russische Bevölkerung zum Krieg verhält. Warum rührt sich weniger Widerstand als zunächst erwartet? Worauf beruht die Zustimmung, die Putin seit mehr als 20 Jahren erfährt? Könnte die Stimmung im Land doch kippen und zu einem Ende der jetzigen Regierung führen? Angesichts der zunehmenden Isolation und eingeschränkter Meinungsfreiheit wird es immer schwieriger, verlässliche Aussagen zu machen. Es sind nur noch Schlaglichter und Momentaufnahmen, die möglich sind. Der Vortrag ergänzt die visuellen Eindrücke von Frank Gaudlitz um Einblicke in die russische Gesellschaft, die immer noch schwer am Erbe von Sozialismus und dem Zusammenbruch der Sowjetunion trägt.
Kooperationspartner
Leibniz-Institut für Ost- und SüdosteuropaforschungMitwirkende
Dr. Corinna Kuhr-Korolev
Kursnummer
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