Assistierter Suizid – Da darf die Kirche sich nicht wegducken!
Theologische und ethische Perspektiven zum Verständnis und zur Umsetzung des Urteils des BVG in Gesellschaft und KircheAlumneum (Haus der Kirche), Am Ölberg 2, 93047 Regensburg
Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom Februar kippte das bis dahin geltende Verbot organisierter – sogenannter geschäftsmäßiger – Hilfe bei der Selbsttötung. Die Karlsruher Richter begründeten die Entscheidung mit dem Selbstbestimmungsrecht. Das Recht auf selbstbestimmtes Sterben schließt danach auch eine mögliche Hilfe Dritter ein.
Was, wenn diese Dritten, die von Sterbewilligen um Hilfe gebeten werden, von der Kirche sind? Wie können Christen sich zu dieser Frage verhalten? Für manche entsteht ein Gewissenskonflikt, weil sie wissen, dass im biblischen 5. Gebot gefordert wird, nicht zu töten. Andere sagen, dass sie sich nicht vorstellen können, Menschen beim Suizid zu unterstützen, weil sie als Ärzte, Pflegende oder kirchliche Mitarbeitende dafür einstehen, dass Leben geschützt und gerettet wird.
Gleichzeitig erfordert das BVG-Urteil die Entwicklung von Wegen zur Umsetzung dieses nun anerkannten Rechts von Menschen mit Sterbewunsch. Was steht für kirchliche Einrichtungen wie die Diakonie auf dem Spiel, wenn sie sich bei dieser Frage wegducken? Welche Rolle könnte in der Debatte ein Menschenbild spielen, das mit der Spannung zwischen Autonomie und Relationalität produktiv umgeht? Und was ist aus medizinethischer Sicht zu sagen, wenn es um die Umsetzung des Assistierten Suizids in einer Klinik geht?
Wir erschließen die anstehenden ethischen Fragen mit Fachleuten aus Philosophie, Theologie und Medizin, ausgehend vom Verständnis des Urteils in mehreren Perspektiven. Die Expert:innen diskutieren auf dem Podium und mit dem Publikum.
Hinweis
Sie erhalten den Link am Vormittag des Veranstaltungstages. Bitte geben Sie bei Ihrer Anmelung an, ob Sie im Alumneum oder online teilnehmen.Kooperationspartner
KEB Regensburg-StadtMitwirkende
Referenten: Dr. Michael Frieß, Michael Frieß ist Pfarrer und Betriebswirt und arbeitet für die Diakonie München und Oberbayern. In seiner Dissertation "Sterbehilfe: Zur theologischen Akzeptanz von assistiertem Suizid und aktiver Sterbehilfe" (Kohlhammer 2010) hat er sich intensiv mit ethischen, juristischen und theologischen Kontroversen zum assistierten Suizid beschäftigt.
Dr. Michael Rechenmacher, Leiter der Palliativmedizin an der Uniklinik Regensburg und Vorsitzender des inhäusigen Klinischen Ethikkomitees
Dekan Jörg Breu, Dekan im Evangelisch-Lutherischen Donaudekanat, Regensburg