Aspekte einer christlich-jüdischen Ikonographie der Stadt Regensburg, vom Mittelalter bis zur Frühen Neuzeit
Jüdische Gemeinde Regensburg, Am Brixener Hof 2, 93047 Regensburg
Das Miteinander wie leider auch das Gegeneinander von Christen und Juden in Regensburg wurde in einer über 1000jährigen Geschichte in vielen Bildern festgehalten. Sie spiegeln die Stimmung in unserer Stadt, die sozialen und politischen Verhältnisse, den Glauben genauso wie den blinden Fanatismus, christliche Überheblichkeit, die mit der Herabwürdigung, ja Verächtlichmachung des jüdischen Glaubens einherging. Bilder entfalteten ihre eigene Dynamik, setzten sich in den Köpfen und Herzen fest – mit unabsehbaren Folgen: Die Macht der Bilder wirkte wie Sprengstoff. Sie entlud sich in Hass, Ausgrenzung, Tätlichkeiten und Verfolgung.
Besprochen werden das Kreuzigungsbild des ottonischen Uta-Psalters, die „Judensau“ und der Tanz ums Goldene Kalb am Dom, die mittelalterliche Synagoge in den Darstellungen von Albrecht Altdorfer, ihre Zerstörung 1519 und die an gleicher Stelle errichtete Kapelle mit der Wallfahrt zur Schönen Maria, deren bildliche Ausstattung, die Zerstörung des jüdischen Friedhofs, die
Verwendung jüdischer Grabsteine als christliche „Triumphzeichen“, der Ritualmordprozess und sein Tridentiner Vorbild in Schedels „Weltchronik“ von 1493, der Regensburger Reformationsaltar und seine Bilder, die Synagoge von 1912 und ihre typolo-gische Nähe zum Kirchenbau, ihre Zerstörung in der Pogromnacht 1938 und die an gleicher Stelle erbaute neue Synagoge, die 2019 eingeweiht wurde.
Die bildlichen Belege sollen mithilfe schriftlicher Dokumente sowie Vergleiche aus anderen Städten einem Verständnis näher gebracht werden und als Grundlage einer Diskussion dienen
Kooperationspartner
Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Regensburg, Katholische Erwachsenenbildung Regensburg StadtMitwirkende
Prof. Dr. Hans-Christoph Dittscheid
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